In einem größeren Stromausfall fällt nicht nur das Licht in der Wohnung aus, sondern auch die Funktion von Kaffee- und Waschmaschine ist beeinträchtigt. Darüber hinaus versagen auch die Trinkwasserleitungen, da die Pumpen in den Wasserreservoirs ohne Strom nicht betrieben werden können. Als Vorsorgemaßnahme setzen Gemeinden vermehrt auf die Unterstützung von Bauern, wie ein Beispiel aus dem Aargau zeigt.
Die Gemeinde Zuzgen im Aargauer Fricktal rüstet sich derzeit mit Notstromaggregaten aus, um sicherzustellen, dass die Trinkwasserpumpen auch während eines Stromausfalls weiterhin betrieben werden können. Die Wasserversorgung zählt zu den kritischen Infrastrukturen einer Gemeinde, was nicht nur die Bereitstellung von Trinkwasser, sondern auch den Betrieb von Kläranlagen umfasst.
Traktor und Diesel
Bei einem Stromausfall sind Gemeinden zunehmend auf die Unterstützung von Landwirten angewiesen. Diese leisten wertvolle Hilfe, indem sie ihre Traktoren einsetzen, um die gemeindeeigenen Notstromaggregate über die Zapfwelle anzutreiben. Dabei fungiert der Traktor praktisch als Motor für das Aggregat. Als Ausgleich für ihre Unterstützung erhalten die Bauern eine angemessene Entschädigung. Zur Absicherung im Notfall befindet sich ein Aggregat in Zuzgen nahe der Quelle der Gemeinde, während das zweite beim Reservoir platziert ist. Die Gemeinde erwirbt die Geräte, welche die Bauern auf ihren Höfen lagern, zusammen mit ausreichenden Mengen Diesel für den Betrieb.
Heizung und Wasser
Die Notstromaggregate gewährleisten nicht nur den kontinuierlichen Betrieb der Wasserpumpen, sondern können auch das Gemeindehaus beheizen, falls die Heizungen in den Privathaushalten ausfallen. Während des angekündigten Strommangels im Jahr 2022 waren Notstromaggregate laut dem Verband der Solothurner Einwohnergemeinden lange Zeit nicht verfügbar. Doch das hat sich geändert. Der Verband rät den Gemeinden nun, die Anschaffung zu prüfen.
Für die Gemeinde Zuzgen belaufen sich die Kosten für die Notstromaggregate auf rund 70.000 Franken.
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